Die Reise nach Battambang war, wie eigentlich alle Reisen hier in Kambodscha, ziemlich abenteuerlich, wobei es diesmal ein echtes Highlight war.
Wir haben uns nämlich für eine Bootsfahrt entschieden auch wenn die
teurer ist und länger dauert, aber dafür ziemlich cool sein soll.
Allerdings sind wir erst einmal eine halbe Stunde mit einem von Mücken verseuchten Bus irgendwo in die Karpaten gefahren weil in der Trockenzeit das Boot nicht direkt in Siem Reap anlegen kann.
Dann ging es mit dem Boot weiter, vorbei an vielen schwimmenden Häusern und unzähligen Fischern, die ihr Glück im fast ausgetrockneten Flussbett versucht haben.
Unsere Bootsfahrt ist dann genauso angefangen, wie sie aufgehört hat, nämlich mitten in der Pampa da das Boot aufgrund des Wasserstandes nicht nach Battambang fahren konnte. Wir wurden dann von Jeeps abgeholt und sind 2 Stunden über den schlechtesten Feldweg, den ich je gesehen habe nach Battambang gegurkt. Die ganze Zeit über hatte ich den Eindruck, dass es besser gewesen über die Felder zu fahren anstatt auf dem Feldweg. Da ich mich eigentlich immer festhalten musste um nicht runterzufallen habe ich mich nur einmal in Gefahr gebracht und ein Foto gemacht.
In Battambang haben wir dann eigentlich nur die Stadt angeschaut und sind mit dem "norry", der legendären Bambusbahn von Kambodscha gefahren. Der Zug besteht einfach nur aus zwei Achsen, einem Holzgestell und einem "Rasenmähermotor". Das ist aber auch gut so, da die Strecke eingleisig ist und bei Gegenverkehr einer der Züge zerlegt und von der strecke genommen werden muss. Wenn da 3 Tonnen Reis drauf liegen ist das schon eine schweißtreibende Angelegenheit.
Am nächsten Tag sind wir dann nach Phnom Penh gefahren.
Dort haben wir uns dann ein Museum angeschaut, welches in einem ehemaligen Internierungslager der Khmer Rouge war. Die roten Khmer haben hier von 1975 –1979 gewütet und haben in den knapp 4 Jahren etwa 2 Mio. Menschen (20% der damaligen Bevölkerung des Landes) gefoltert und umgebracht und das Land quasi in die Steinzeit zurückgeworfen. Es ist echt imponierend, wie aufgeschlossen die Menschen hier knapp 10 Jahre nach Ende des Bürgerkrieges sind obwohl sie in den letzten Jahrzehnten hier mehrmals durch die Hölle und zurück gegangen sind. Die ersten wirklich freien Wahlen ohne Komplikationen haben hier übrigens erst 2008 stattgefunden. Da das hier keine Geschichtsstunde werden soll hier mal ein paar Fotos.
Im Anschluss sind wir dann zu den Killing Fields gefahren. Dort wurden die Insassen von S21 dann letzten Endes nach all den Verhören und Folterungen hinverfrachtet und meistens zu Tode geprügelt und in Massengräber verfrachtet. Auf dem Gebiet der Killings Fields nahe Phnom Penh liegen etwa 20.000 Menschen begraben.
Nach der harten Kost vom Vormittag haben wir uns dann noch den Royal Palace und die Silver Pagoda angeschaut.
Nachdem Dennis am ersten Tag aufgrund eines Infektes im Hotel geblieben ist habe ich dann den zweiten Tag in Phnom Penh im Hotel verbringen müssen, da mir Dennis netterweise seinen Virusinfekt zur Verfügung gestellt hat.
Morgen geht es dann hoffentlich reibungslos nach Chi Pat in den Nationalpark wo wir eine Dschungeltour mitmachen werden.
Alle Bilder wie immer bei Picasa
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